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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 31.03.2022

Ein Interview mit Olaf Häußler, Director Consulting Services

Am meisten habe er sich gefreut, einige neue und zahlreiche vertraute Kolleg:innen wiederzusehen ‒ auch wenn das erst einmal nur per Livechat möglich war. Nach einer beruflichen Zwischenstation verantwortet Olaf Häußler nach seiner Rückkehr zu Cerner seit Dezember 2021 den neu aufgestellten Servicebereich Professional Services & Managed Services mit Fokus auf dem deutschsprachigen Markt. Nach etwas mehr als 100 Tagen in seiner neuen Position haben wir Olaf Häußler um ein Gespräch gebeten.

Welche „Lieblingsmomente“ gab es in deinen ersten „100 Tagen“?

"Viele! Da war auf der einen Seite das Wiedersehen mit den Kolleg:innen. Auf der anderen Seite hat es mich beeindruckt zu sehen, was unsere Kunden mit i.s.h.med® bereits alles erreicht haben. Und natürlich war auch unser interner, virtueller Jahresausklang ein gelungener Auftakt so kurz nach meinem Start in der neuen Position."

Erzähle uns doch bitte mehr über dein neues Aufgabengebiet …

"Ich leite den neu strukturierten Servicebereich, in dem wir jetzt alle unsere Teams aus dem SAP-Betrieb, dem Projektmanagement, der SAP- und i.s.h.med-Beratung sowie der Projektentwicklung zusammengefasst haben. Und wir arbeiten in einer gemeinsamen Landesorganisation eng zusammen mit unserem Vertrieb für alle Kunden in Deutschland und Österreich. Damit setzen wir einen klaren Fokus auf den deutschsprachigen Markt ‒ was ich auch im Rahmen der Umsetzung der anstehenden Vorgaben aus dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) für uns und unsere Kunden klar befürworte. Denn hier sind wir als Hersteller ebenso wie unsere Kunden aufgefordert, innerhalb der sehr kurzen Zeitspanne bis 2024 enorm viel im Hinblick auf die Digitalisierung zu leisten. Wir bündeln also unsere Ressourcen und Kompetenzen, um dem zu begegnen und um für unsere Kunden die besten Lösungen zu bieten."

Was sind die Herausforderungen des KHZG und wie ist deine Organisation darauf vorbereitet?

"Die Krankenhäuser in Deutschland bekommen mit den bis zu 4,3 Mrd. EUR Fördermitteln von Bund und Ländern endlich spürbar Mittel an die Hand, um den Ausbau der Digitalisierung kräftig voranzutreiben. Das ist eine große Aufgabe und riesige Chance. Die Herausforderungen liegen dabei für unsere Kunden und uns in dem erwähnten Zeitdruck, alle damit verbundenen Projekte bis Ende 2024 erfolgreich umzusetzen. Wir haben uns vorbereitet, indem wir in unser i.s.h.med Model System investiert haben. Wir bringen damit für unsere Kunden ein vorkonfiguriertes System in die gemeinsamen Einführungsprojekte mit, die aktuell den besonderen Fokus auf der Umsetzung der KHZG-Fördertatbestände haben. i.s.h.med Model System enthält angepasste Lösungen für die grundlegenden Prozesse innerhalb eines Krankenhauses. So unterstützt es dabei, Workflows zu standardisieren, messbar zu verbessern und Einführungsprojekte effizient umzusetzen."

Was bedeutet das personell?

"Für die Projekte werden natürlich ausreichend qualifizierte Fachkräfte sowohl bei uns als auch bei unseren Kunden benötigt. Wir unterstützen unsere Kunden ja bereits seit Jahren mit dem erfahrensten und größten SAP- und i.s.h.med-Beratungsteam im deutschen Healthcare IT-Markt. Und wir sind dabei, das weiter kräftig auszubauen. Vielleicht bin ich als „Rückkehrer“ ein besonders glaubwürdiges Testimonial, wenn ich interessierten Bewerber:innen rate: Wir haben tolle Jobs in spannenden interdisziplinären Teams zu vergeben. Schaut einfach einmal in unser Jobportal oder sprecht uns gerne an! Attraktiv ist dabei auch die Mischung aus der Arbeit bei Kunden, im Team mit den Beraterkolleg:innen und mobilem Arbeiten sowie qualifizierten Einarbeitungsprogrammen."

An welchen neuen Service-Modellen arbeitet ihr aktuell?

"Mit i.s.h.med Model System ebnen wir unseren Kunden den Weg in ein sogenanntes Subscription-Modell, mit dem sie i.s.h.med einfach abonnieren können. Sie erhalten über dieses Abonnement kontinuierlich Zugriff auf den weiteren funktionalen Ausbau des Systems ‒ geplant sind quartalsweise Updates mit jeweils erweiterten und neuen Funktionalitäten. i.s.h.med Model System wird dabei für den deutschen Markt und speziell für die Anforderungen des KHZG angepasst. Mit dem Abonnement haben Kunden die Gewähr, dass wir das klinische Informationssystem i.s.h.med weiterentwickeln und pflegen. Damit geben wir ihnen eine Möglichkeit an die Hand, mit der sie gemeinsam mit uns die i.s.h.med-Implementierung starten bzw. weiter ausbauen können. Das Tolle an i.s.h.med Model System ist, dass nicht nur die Kunden davon profitieren, die i.s.h.med bereits entsprechend tief implementiert haben, sondern auch jene, die dabei noch nicht ganz so weit fortgeschritten sind. Ich formuliere es einmal so: Mit i.s.h.med Model System haben wir für jeden unserer Kunden etwas dabei’. Außerdem bieten wir Kunden im Zuge der KHZG-Implementierungsprojekte Beratung und Unterstützung in der Prozessberatung und Standardisierung ihrer klinischen Arbeitsabläufe an. Auch diesen Bereich beabsichtigen wir weiter auszubauen. Klar, auch das verlangt von beiden Seiten Engagement und Personal und da sind wir als Hersteller ebenso gefragt wie das IT-Personal, die Pflegekräfte und die Ärzteschaft in den Krankenhäusern. Ich bin da optimistisch, sowohl im Hinblick auf die Kliniken als auch auf unsere Expert:innen, dass wir das gemeinsam gut lösen werden. Ein dritter Service-Baustein betrifft erweiterte Servicezeiten bis hin zu 24/7-Unterstützung, die wir auf den klinischen IT-Support ausweiten wollen. Diesen Support gibt es im SAP-Basisbetrieb bereits seit Längerem und wir wollen das auch für die klinischen Prozesse etablieren."

Krankenhäusern geht es heute vor allem um die abteilungs- und sektorenübergreifende Vernetzung. Welchen Beitrag kann deine Service-Organisation hier leisten?

"Natürlich ist der Ausbau der semantischen Interoperabilität auf Basis von i.s.h.med Interoperability für uns in den Projekten ein sehr wichtiges und vielversprechendes Thema. Wir bieten nicht nur die Möglichkeit, die Kommunikation mit i.s.h.med über den FHIR-Standard Health Level Seven (HL7) zu unterstützen, sondern auch die Potenziale eines integrierten Terminologieservers zu nutzen. Dies werden wir in unseren Kundenprojekten weiter ausbauen."

Zum Schluss noch eine persönliche Frage. In den letzten beiden Jahren hat sich pandemiebedingt das persönliche und das berufliche Leben vieler Menschen verändert. Was hat es für dich bedeutet?

"Mir ist vor allem in beruflicher Hinsicht klar geworden, welchen Wert gewachsene, ,analoge’ Teams und ihre langjährige gemeinsame Erfahrung mit sich bringen ‒ deren enge Zusammenarbeit und die gegenseitige Verlässlichkeit sind durch nichts zu ersetzen. Gleichzeitig weiß ich die Vorteile des Remote-Arbeitens sehr zu schätzen, gerade wenn es darum geht, dass Menschen ihre global verteilte Expertise in einem Projekt zusammenbringen oder wir Kunden per Fernzugriff bei der Lösung eines akuten Problems unterstützen können. Ich würde sagen: Die gute bzw. die kluge Mischung macht’s! Dass wir das in unserem neuen Servicebereich können, davon bin ich überzeugt. Als Vater von zwei Kindern wünsche ich mir persönlich angesichts der momentanen Situation, dass wir nicht darin nachlassen, an einer besseren Welt zu arbeiten ‒ in der die Gesundheit aller einen hohen Stellenwert hat und die Menschen friedlich miteinander leben."

Vielen Dank für das Gespräch, Olaf.

Interview/Text: Katharina Zeutschner, textwerker24